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Ein digitaler Quantensprung ist für den Mittelstand zu viel verlangt

Ein digitaler Quantensprung ist für den Mittelstand zu viel verlangt

Unsere Kollegin Dr. Alessa Witt ist Expertin für den Mittelstand - im Blog beschäftigt sie sich mit der Frage wie es mit der Innovationskraft des Deutschen Mittelstands aussieht.

Im Mittelstand trifft Tradition auf Transformation. Jedoch trifft Tradition auch auf viele Fragen. Seitdem der Begriff Digitalisierung nun ein Status kompletter Verwirrung erreicht hat, lässt sich die Digitalisierung vielleicht am einfachsten in einer Struktur erklären. Laut einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung ZEW lässt sich der Digitalisierungsgrad von mittelständischen Unternehmen in drei Gruppen einteilen; Vorreiter, Mittelfeld und Nachzügler.

Ungefähr 19% der mittelständischen Unternehmen werden als Vorreiter identifiziert, da hier digitale Produkte und Dienste einen essenziellen Bestandteil ihres Geschäftsmodells ausmachen. Die Mehrheit (49%) sind Nachzügler, bei denen es an der grundlegenden digitalen Infrastruktur mangelt, wie einer eigenen Website oder Enterprise Resource Planning (ERP) Software. Rund 32% befinden sich im Mittelfeld und können eine Form von vernetzter Kommunikation vorweisen. Unabhängig von der Kategorisierung, das Fazit der Studie ist klar: die Digitalisierung ist in allen mittelständischen Unternehmen noch deutlich ausbaufähig.

Digitale Pyramide – Digitale Prozesse bauen aufeinander auf

Erwartet wird nicht, dass Nachzügler gleich Vorreiter werden. Eine langfristige erfolgreiche Digitalisierung muss wachsen und die Stufen der Digitalisierung bauen aufeinander auf, wie in der Pyramide dargestellt.

Abbildung: Pyramide der Digitalisierung

Ein digitales Fundament ist die Basis für eine nachhaltige Digitalisierung

Das Fundament für eine erfolgreiche und nachhaltige digitale Transformation erfordert eine Basisinfrastruktur. Hierzu zählen grundlegende digitale Datenverarbeitung, – auswertung und -austausch in den verschiedenen Unternehmensfunktionen mithilfe von PCs, Internetzugang, einer Website und einer internen Dateninfrastruktur, beispielsweise mit einem ERP-System. Es gibt heute kaum noch Unternehmen, die ihre Daten nicht digital verarbeiten. Ist diese Basis nicht vorhanden, können neuere Anwendungen nicht genutzt werden.

Nachdem der Grundstein gelegt ist, wird im nächsten Schritt eine Digitalisierungsstrategie für das gesamte Unternehmen unerlässlich. Nun sind spezifische technische Anwendungen und Kompetenzen von Mitarbeitern gefragt, um Information und Kommunikation zu vernetzen. Hierbei werden systematisch große interne Unternehmensdaten durch den Einsatz von Kollaborationstools ausgewertet, welche einzelne Mitarbeiter und das ganze Unternehmen betreffen. Um einen flexiblen Zugriff durch internetfähigen Endgeräte, wie Smartphones und Tablets auf interne Ressourcen zu ermöglichen, ist in dieser Stufe Cloud-Computing notwendig.

An der Spitze der Pyramide befindet sich die vorerst letzte Digitalisierungsstufe, in welcher die digitale Vernetzung der Wertschöpfungskette in den Vordergrund rückt. Hierbei vernetzen sich Produkte und Dienstleistungen. Typische Merkmale der Pyramidenspitze sind etwa Apps für bestimmte Produkte und Dienste und die  Einführung und Planung der Industrie 4.0, bei der sich die Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik verzahnt. Hier bewegt sich das Unternehmen durch seine ausgeprägte digitale Kompetenz stärker in die Richtung eines digitalen Geschäftsmodells.  

Unabhängig davon, in welchem Bereich der Pyramide ein Unternehmen sich befindet oder wo es hin strebt, gibt es immer Möglichkeiten sich digital zu rüsten. Eine Stufe der Pyramide muss nicht vollständig ausgeschöpft sein um die nächste Stufe zu erreichen. Ein Quantensprung ist nicht notwendig, sondern Lösungen, die zum Unternehmen passen. Einen Überblick über Ihren digitalen Reifegrad liefert z. B. das IHK Digitalisierungsbarometer.

Um zu sehen, wie sich Unternehmen aus verschiedensten Industrien digital entwickelt haben, schauen Sie doch bei unseren Kundenreferenzen aus dem Mittelstand vorbei. So hat z. B. das Familienunternehmen Steinbichler, der Pionier in der optische Mess- und Sensortechnik, seinen Vertrieb digital aufgerüstet. Der Dämmstoffhersteller Pavatex befindet sich nun mittig der Pyramide, denn durch die Salesforcelösung werden Informationen und die Kommunikation digital vernetzt. Heute erleichtert die Sales Cloud und die Salesforce1 mobile App die interne Zusammenarbeit und ermöglicht eine individuelle Kundenbetreuung über alle Kanäle und Abteilungen. Das mittelständische Unternehmen plant noch weitere digitale Lösungen zu implementieren, um auch zukünftig digitaler Vorreiter im Mittelstand zu bleiben.

Mehr Insights rund um die Digitalisierung kleiner Unternehmen und im Mittelstand finden Sie in unserem aktuellen Trendbericht. Jetzt kostenfrei downloaden!

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