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Best Practices für den Wechsel der E-Commerce-Plattform

Best Practices für den Wechsel der E-Commerce-Plattform

Sie erwägen einen Wechsel Ihrer E-Commerce-Plattform? Mit diesen Best Practices umgehen Sie häufige Fallstricke und vollziehen die Migration schneller und reibungsloser.

Sie erwägen einen Wechsel Ihrer E-Commerce-Plattform? Mit diesen Best Practices umgehen Sie häufige Fallstricke und vollziehen die Migration schneller und reibungsloser.

Der Wechsel zu einer neuen E-Commerce-Plattform ist nicht immer einfach – das gilt gleichermaßen für B2C wie für B2B. Seit 20 Jahren unterstütze ich Marken bei der Implementierung von E-Commerce-Plattformen. In dieser Zeit habe ich viele Migrationen gesehen, die nach mehr als einem Jahr Arbeit immer noch nicht abgeschlossen waren. Andererseits habe ich aber auch erlebt, wie umfangreiche Websites mit komplexen Anwendungsfällen in weniger als zehn Wochen live gegangen sind.

Der Unterschied zwischen diesen beiden Extremen liegt in der Zeit und den Überlegung, die in die Implementierung einfließen. Von mangelnder Vorbereitung bis zu unzureichend organisierten Daten: Es gibt zahlreiche Komplikationen, die eine Migration scheitern lassen können.

Diese Best Practices richten sich an Unternehmen, die einen schnellen und reibungslosen Wechsel der E-Commerce-Plattform anvisieren und dabei typische Fallstricke umgehen möchten.

Kein abrupter Wechsel

Unternehmen stellen sich eine E-Commerce-Migration oft als einen abrupten Wechsel von einer Plattform zur anderen vor. Sie arbeiten zu 100 % auf der alten Plattform, legen nachts einen Schalter um und arbeiten einen Tag später vollständig auf der neuen Plattform weiter.

Diese abrupte Umstellung liefert aber nicht immer die besten Ergebnisse, denn beim Wechsel der Plattform entstehen oft Anlaufprobleme. Aufgrund meiner Erfahrung weiß ich, dass sich ein Großteil der mit potenziellen Fehlern oder Rückschlägen verbundenen Risiken und Störungen durch einen allmählichen Übergang von der alten auf die neue Plattform vermeiden lässt.

Ein längerer Übergangszeitraum bietet darüber hinaus die Möglichkeit, schrittweise grundlegende Funktionen zu implementieren, die sich dann reibungslos erweitern lassen. Das Unternehmen muss also nicht alle Funktionen auf einen Schlag umstellen.

Meine Empfehlung: zunächst eine überschaubare Gruppe von Kunden oder Produkten migrieren und den Prozess dann erweitern.

Unternehmen haben verschiedene Möglichkeiten, die Gruppen oder Produkte für die erste Einführung auszuwählen:

  • Longtail-Kunden (Ihre kleineren Kunden)
  • Ausgewählte Großkunden
  • Geografische Bereiche, z. B. ein bestimmtes Land
  • Ein spezifisches Produkt oder eine konkrete Produktgruppe

Die erste Einführung dient auch zur Beseitigung möglicher Stolpersteine. Sobald Ihr System reibungslos läuft, ist die Ausweitung deutlich einfacher und mit weniger Stress verbunden.

Einmalige Migration – mit richtigen Plattformen und Partnern

Was Sie mit Sicherheit nicht wollen: in eine Migration investieren und dann kurze Zeit später feststellen, dass Sie bereits über Ihre Lösung hinausgewachsen sind und eine erneute Migration ansteht. Die ausgewählte Plattform muss flexibel genug sein, um Ihre jetzigen und zukünftigen Anforderungen umfassend zu erfüllen.

Vier wichtige Faktoren für die Plattformauswahl

  • Bevorzugen Sie SaaS (Software as a Service) oder eine On-Premise-Lösung?
  • Wie sehen Sie Ihre Customer Experience am Front-End? Verwenden Sie Vorlagen, deklarative Tools (Drag-and-drop) oder eine Headless-Architektur? Da die Methoden jeweils Vor- und Nachteile haben, wählen viele Unternehmen eine Plattform für alle Architekturtypen.
  • Unterstützt die Plattform APIs und Services?
  • Prüfen Sie, ob die Plattform alle Funktionen umfasst, die Sie aktuell und in Zukunft benötigen, z. B. eine Unterstützung für Fremdwährungen und mehrere Sprachen.

Anhand Ihrer Antworten auf diese Fragen wählen Sie Ihren zentralen E-Commerce-Anbieter aus. Anschließend sollten Sie mit einem oder mehreren Implementierungspartnern zusammenarbeiten – das kann sich sehr positiv auf den Erfolg der Migration auswirken. Oft bietet es sich an, mehrere Partner einzusetzen – für die Planungsphase und die Umsetzung zum Beispiel. Ihre Partner helfen Ihnen bei der Systemarchitektur und den Integrationen, der Migration und dem entsprechenden Änderungsmanagement in Ihrem Unternehmen.

Am besten arbeiten Sie bei der Suche nach geeigneten Partnern mit Ihrem neuen Anbieter zusammen. Analystenberichte von Forrester und Gartner informieren Sie über die Spezialisierungen der einzelnen Systemintegratoren. Entscheiden Sie sich für einen Partner, der mit vergleichbaren Projekten vertraut ist und Ihnen die potenziellen Probleme aufzeigen sowie Best Practices vermitteln kann. Es ist wichtig, dass der Partner Ihrer Wahl spezifische Erfahrung mit (nicht nur allgemeine Kenntnisse zu) E-Commerce-Implementierungen hat und auch die anderen Produkte Ihres Anbieters genau kennt.

Bedenken Sie Ihre Daten- und Integrationsstrategie

Ihre neue und Ihre alte E-Commerce-Lösung verwaltet Kunden- und Produktdaten vermutlich auf unterschiedlichen Plattformen. Wenn Kunden bereits eine Datenintegrationsplattform wie MuleSoft nutzen, fällt ihnen der Datenaspekt der Migration in der Regel leichter, da sich die Daten innerhalb der Integrationsplattform oft unverändert und ohne zusätzliche Überarbeitung in das neue System übertragen lassen.

Unter anderem müssen Sie folgende Daten berücksichtigen:

  • Kundendaten aus allen Kanälen: Denken Sie auch an Kundendaten jenseits des E-Commerce – Daten aus allen Kanälen, Servicevorgängen und Marketing-Interaktionen. Für eine 360-Grad-Sicht auf jeden Kunden müssen Ihre E-Commerce-Daten mit allen Phasen des Customer Lifecycle vernetzt sein. Eine nahtlose Konnektivität ist schwer zu erreichen, wenn Sie die 360-Grad-Sicht auf den Kunden nicht von Anfang an berücksichtigen.
  • Produktdaten: Manche Unternehmen nutzen die Gelegenheit zur Einführung eines PIM-Systems (Produktinformationsmanagement). Andere gehen schrittweise vor und übernehmen Produkte nach und nach in die neue E-Commerce-Lösung.

Die Planung für Ihre Daten muss mit der Planung Ihrer neuen E-Commerce-Plattform einhergehen. Unternehmen haben erfahrungsgemäß mehr Probleme, wenn sie im Vorfeld der E-Commerce-Migration ein Großprojekt zur Bereinigung ihrer Produktdaten ansetzen. Oft verlieren Sie den Schwung, wenn das Datenprojekt nicht direkt mit Geschäftsergebnissen korreliert. Zu beachten sind auch die Unterschiede zwischen E-Commerce-Plattformen und deren Verfahren für die Datenstrukturierung. Denken Sie beispielsweise an SKU-Varianten: Wie werden Daten für einen einzelnen Schuhstil mit verschiedenen Farben und Größen verwaltet? Daher empfiehlt es sich, Ihre Daten- und E-Commerce-Projekte zusammen durchzuführen.

Weitere bedeutende Aspekte

Entscheidend für die langfristige Zufriedenheit mit Ihrer E-Commerce-Plattform ist die Funktionalität innerhalb Ihres Unternehmens und für Ihre Kunden.

  • Denken Sie darüber nach, wie Ihre Merchandising- und Marketing-Teams derzeit arbeiten. Welche fünf bis zehn primären Aufgaben erledigen sie Tag für Tag? Wie steigert eine neue Plattform ihre Produktivität?
  • Überlegen Sie, wie Ihre Entwicklungs- und IT-Teams auf längere Sicht mit ihrer E-Commerce-Website arbeiten sollen.
  • Halten Sie sich stets vor Augen, wie sich eine neue Plattform auf Ihre Kunden und die Customer Experience auswirkt. Eine E-Commerce-Migration sollte die Customer Experience immer von Anfang bis Ende berücksichtigen.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Mehr zu diesem Thema erfahren Sie im B2B eCommerce Playbook.

Redaktion Salesforce Deutschland

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