Customer Journeys: Perfektionieren Sie Ihre Touchpoints
- Customer Journey Leitfaden: Perfektionieren Sie die Reise Ihrer Kunden
- Was ist die Customer Journey?
- Was wird als Touchpoints bezeichnet?
- Wie kann eine Customer Journey aussehen?
- Die verschiedenen Phasen der Customer Journey
- Wie schafft man eine nahtlose Customer Journey?
- Wie kann eine Customer Journey unterstützt und optimiert werden?
- Was ist das Ziel der Customer Journey?
- Warum ist eine positive Customer Journey so wichtig für das Unternehmen?
- Fazit zur Customer Journey
Customer Journey Leitfaden: Perfektionieren Sie die Reise Ihrer Kunden
Kunden entdecken ein Problem oder ein Bedürfnis und kaufen daraufhin ein Produkt oder eine Dienstleistung, das dieses Bedürfnis befriedigt – klingt recht einfach, ist es aber in der Umsetzung dann doch nicht, denn ganz so geradlinig ist der Prozess in der Realität meist nicht. Deshalb wird dem Weg vom ersten Impuls bis zum Kauf und der Kundenbetreuung im Anschluss im Marketing besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt: Dem Weg der Customer Journey.
Entlang dieser Customer Journey haben potenzielle Kunden unterschiedliche Fragestellungen. Sie suchen nach relevanten Informationen, Zahlen, Daten, Fakten, Beispielen oder Vergleichen. Zuerst zur Orientierung, doch ab einem Punkt steigen potenzielle Kunden tiefer in eine Thematik ein. Sie wollen mehr wissen, bessere Vergleiche und suchen nach Beispielen, die ihrer eigenen Aufgabenstellung ähneln.
Starten Sie mit folgenden Fragen ein Gedankenexperiment bei sich selbst:
Welche Kaufentscheidungen haben Sie in den letzten 18 Monaten getroffen? Auto, PC, Tablet, Laptop – oder wollten Sie eine neue Fähigkeit, wie eine Fremdsprache, erlernen?
Was war der Auslöser, der den Stein ins Rollen gebracht hat?
Welche Fragen sind Ihnen zuerst in den Sinn gekommen und
welche haben sich im Laufe der Suche ergeben?
Haben Sie nach Beispielen, Vergleichen, Ideen und Inspirationen gesucht?
Wie hat sich die Dringlichkeit der Entscheidung im Laufe der Suche verändert?
Diese und andere Fragen ergeben sich entlang der Customer Journey und sie beschreiben den Aufbau einer Customer Journey Map. In diesem Artikel klären wir, warum eine optimale Customer Journey so wichtig ist, welche Phasen sie hat und wie Sie diese für Ihr Unternehmen am besten erarbeiten.
Was ist die Customer Journey?
Genau genommen beschreibt die Customer Journey einen Veränderungsprozess, den potenzielle Kunden vom ersten Impuls bis zur finalen Kaufentscheidung und der Kundenbetreuung danach durchlaufen. Menschen entdecken ein Problem, das sie lösen wollen oder sie bemerken ein Bedürfnis bzw. einen Wunsch. Sie befinden sich in einer aktuellen Ist-Situation, entscheiden, dass sich etwas verändern soll und sie suchen nach einer neuen Soll-Situation, einem Ziel. Der Weg vom Ist- hin zum Soll-Zustand ist die Customer Journey.
Doch der Veränderungsprozess betrifft nicht nur die eigentliche Lösung des Problems oder die Befriedigung eines Bedürfnisses. Auch die Rolle des Kundens verändert sich im Laufe des Prozesses: Zuerst ist er Suchender, dann Interessent und wenn die Entscheidung getroffen ist, wird er zum Käufer. Kauft er erneut, wird er (Bestands-)Kunde und über die Zeit vielleicht sogar – im besten Fall – zum Fan. Denn: die Reise des Kundens endet nicht nach dem Kauf. Der Kunde muss um Fan werden zu können auch nach dem Kauf weiter betreut werden. Die Reise geht also vom Suchendem, der aufmerksam auf das Produkt wird bis hin zum Markenbotschafter und endet quasi nie.
Diese groben Stationen bzw. Phasen durchlaufen praktisch alle Kunden auf dem Weg zum Kauf. Die einzige Ausnahme bilden hierbei Spontankäufe – wobei auch diese natürlich einer Customer Journey folgen, diese gestaltet sich jedoch ein wenig anders. Das führt zu der Frage: Wie kurz oder lang ist eigentlich die typische Customer Journey? Das hängt von Art und Umfang der Aufgabenstellung, der Lösung (also schlussendlich dem Produkt oder der Dienstleistung, die erworben werden soll) und dem After-Sales-Service ab. Notwendigkeit und Dringlichkeit beschleunigen oder verlangsamen – je nach Produktkategorie – zusätzlich den Veränderungs- und Entscheidungsprozess.

Was wird als Touchpoints bezeichnet?
Passive Touchpoints
Aktive Touchpoints
Wie kann eine Customer Journey aussehen?
Betrachten wir das Prinzip der Customer Journey anhand eines kleinen, fiktiven Beispiels:
Martin ist 36 Jahre alt, 178 cm groß, leicht übergewichtig, verheiratet, hat eine Tochter, 12 Jahre alt. Er liebt gesundes Essen, doch er bringt ein paar Kilo zu viel auf die Waage. Eines Tages passiert es. Der Aufzug im Haus, in dem Martin wohnt, ist defekt. Zu Fuß geht es in den 5. Stock. Doch auf der Hälfte des Weges kommt Martin aus der Puste. Zeit für eine Verschnaufpause. In dem Augenblick kommt sein pensionierter Nachbar, der einen Stock höher wohnt, an ihm vorbei. Martin ist erstaunt und fragt sich, wie dieser Nachbar, der locker 30 Jahre älter ist, an ihm vorbeiläuft. Dieses Impuls-Erlebnis löst in Martin etwas aus. Das Interesse ist geweckt – doch was tun? Er fragt Freunde, Arbeitskollegen und sucht im Internet nach Ideen, um fitter und agiler zu werden. Natürlich tippt Martin auch verschiedene Schlagworte wie Ideen, Sport, Freizeit und fitter werden in eine Suchmaschine ein. Die Recherche beginnt und unter den Suchergebnissen ist eine Seite mit dem Titel „Welcher Sport passt zu mir?“ Perfekt! Martin beginnt zu lesen.
Ein paar Tage später: Martin hat sich fürs Laufen entschieden. Nun steht Martin in einem lokalen Sportfachgeschäft für Läufer. Auf Empfehlung eines Bekannten und nach Besuch der Website des Geschäfts ist Martin klar, dass er hier die richtigen Schuhe findet. Er weiß Bescheid, hat verschiedene Schuhe verglichen, Videos über Sportschuhe auf YouTube geschaut und in einigen Läuferforen mitgelesen. Doch er kann sich nicht entscheiden. Martin braucht einen Händler, der ihm nicht irgendeinen Sportschuh verkauft, sondern so gut berät, dass die Wahl auf einen perfekten Schuh fällt. Mit anderen Worten: Martin sucht ein Fachgeschäft, dem er vertrauen kann. Nach einigem Hin und Her ist die Entscheidung gefallen. Martin hat das Paar Sportschuhe seiner Wahl gefunden. Nach dem Kauf nutzt Martin seine neu erworbene Schuhe regelmäßig, auch bei nicht so optimalen Wetterverhältnissen. Das ist aber kein Problem, denn auf der Social Media Seite des Sportfachgeschäfts findet er Tipps und Tricks zur richtigen Pflege und Reinigung seiner Schuhe. Auch im Geschäft vor Ort kann Martin sich mit Fragen bezüglich der Reinigung oder Reparatur an die Mitarbeiter wenden. Die Pflegeprodukte hatte er beim Kauf der Schuhe zusätzlich erworben mit einer Geld-Zurück-Garantie, sollten die Produkte nicht ihren Zweck erfüllen. Martin ist davon so begeistert, dass er seinem Freund, mit dem er regelmäßig laufen geht, davon erzählt und ihm empfiehlt, seine nächsten Laufschuhe auch dort zu erwerben.
Die verschiedenen Phasen der Customer Journey
Dieses Beispiel zeigt, welche einzelnen Phasen Martin als prototypischer Kunde bis zum Kauf durchläuft:
Problembewusstsein wecken/erkennen,
Aufmerksamkeit gewinnen/verstärken,
Recherche starten und Informationen sammeln,
Vor- und Nachteile abwägen,
Entscheiden (kaufen).
Nach dem Kauf erweitert sich die Customer Journey dann zusätzlich um 3 weitere Phasen:
6. After-Sales-Service,
7. Teilen der Customer Experience (Loyalität verstärken)
8. Fan und Markenbotschafter werden.
Diese allgemeinen Einzelschritte gilt es nun aber auch mit Leben zu füllen. Doch hier gibt es keine universelle Darstellung einer Customer Journey, die für alle Produkte, Angebote, Lösungen und Leistungen gleichermaßen passt. Letztlich hilft hier nur der Blick auf den Kunden, um zu verstehen, wie diese suchen, finden, recherchieren und entscheiden. Folgende Fragen helfen, um eine Customer Journey zu beschreiben:
Wer sind Ihre Kunden und welche Gemeinsamkeiten zeichnen sie aus?
Was suchen/brauchen Kunden, um eine Entscheidung zu treffen?
Womit vergleichen Kunden Sie und Ihre Produkte, Angebote, Lösungen und Leistungen?
Was mögen potenzielle Kunden an Ihren Angeboten?
Wie schaffen Sie eine vertrauensvolle Atmosphäre?
Wodurch belegen sie die Pole-Position in den Köpfen von Kunden?
Was erwarten Kunden und wie können Sie diese Erwartung erfüllen – und übertreffen?
Wie schafft man eine nahtlose Customer Journey?
Ein tiefes Verständnis für die Motivation der Kunden und deren Analyse schaffen das Fundament für eine nahtlose Customer Journey.
Drei Faktoren kommen hierbei zusammen und entfalten gemeinsam ihre Magie:
Kundensignale wahrnehmen/identifizieren,
Interaktionen vernetzen und
Handlungen an Kunden anpassen.
Betrachten Sie die Customer Journey durch die Augen von Suchenden, Interessenten, Käufern, Kunden und Fans und nicht aus Sicht des Unternehmens. Schnell zeigt sich, dass jeder an seiner Position unterschiedliche Fragestellungen und somit einen anderen Informationsbedarf hat. Für den Suchenden reichen meist kurze Impulse, um eine Lösungsidee grob einzuordnen. Diese Impulse wirken wie kleine Nadelstiche, die den Handlungsdruck erhöhen. Suchende werden so angestachelt, den nächsten Schritt zu gehen und zum Interessenten zu werden.
Eine nahtlose Customer Journey entsteht dort, wo Kundensignale wahrgenommen werden und der passende Content ausgespielt wird. Die Königsdisziplin ist hierbei, einzelne Interaktionen auf unterschiedlichen Kanälen so miteinander zu vernetzen, dass Aktionen, Marketing und Content, an den Informationsbedarf angepasst wird. Denn jeder Kunde hat seine eigene Customer Journey und erwartet, dass er mit den richtigen Inhalten zur richtigen Zeit über den richtigen Kanal erreicht wird. Um eine personalisierte und individualisierte Journey ermöglichen zu können, braucht es ein System oder eine Plattform, die alle Kundeninformationen sammelt und diese mit allen Bereichen und Abteilungen teilt – von Marketing, Sales, Service bis hin zu Commerce.
Wie kann eine Customer Journey unterstützt und optimiert werden?
Viele Grundelemente einer Customer Journey lassen sich standardmäßig auf Basis von Erfahrungswerten auf der Website präsentieren. Doch mit steigender Kontaktzahl ist es kaum möglich, von Hand eine individuelle Customer Journey zu gestalten und diese kontinuierlich zu optimieren.
Idealer Dreh- und Angelpunkt ist hier also ein dynamisches CRM-System. Ein solches System verschafft dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern einen umfassenden Einblick in Kundendaten. Darauf basierend lassen sich Interaktionen anstoßen, sowie Multichannel- oder Cross-Channel-Aktionen auslösen. Dadurch werden Touchpoints inszeniert, die potenzielle Kunden auf ihrem Weg zur Entscheidung begleiten. Hierbei ist es möglich, einzelne E-Mail-Sequenzen auf Basis von Interaktionssignalen anzustoßen bis hin zur Gestaltung einer maßgeschneiderten Customer Journey für einzelne Kunden. Am Ende entstehen vielzählige automatisierte und halbautomatisierte Touchpoints, die auf Kunden und ihren aktuellen Bedarf zugeschnitten sind. Um das so umsetzen zu können bedarf es neben einem ausgebauten System außerdem künstliche Intelligenz, die diese Automatisierung ermöglichen. Dadurch kann dem Kunden durch beispielsweise Chatbots rund um die Uhr Service angeboten und die Mitarbeiter entlastet werden.
Was ist das Ziel der Customer Journey?
Warum ist eine positive Customer Journey so wichtig für das Unternehmen?
Fazit zur Customer Journey
Jeder Kunde durchläuft im Rahmen eines Veränderungsprozesses eine Customer Journey, um eine passende Lösung für ein Problem zu finden. Erfolgreiche Anbieter nutzen die Chance, um die Customer Journey nicht dem Zufall zu überlassen, sondern um diese für sein Marketing zu nutzen und für potenzielle Kunden zu gestalten.
Im Idealfall begleiten Unternehmen so Kunden vom ersten Impuls bis zur finalen Kaufentscheidung und der Phase danach auf Schritt und Tritt, liefern mit Hilfe von Analysen alle gewünschten Impulse und Inhalte, sodass Kunden am Ende eine Entscheidung treffen und zum Fan und Markenbotschafter werden. Das passende Werkzeug, eine maßgeschneiderte CRM-Lösung und Künstliche Intelligenz bilden hier ein solides Fundament, um Kunden auch digital auf ihrem Weg zu begleiten. Fast so, wie ein guter Verkäufer, der mit Charme Kunden begeistert, sodass am Ende der Kaufabschluss zur Formsache wird.
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