Stürzen Sie sich nicht kopfüber in das Headless-Abenteuer, sondern planen Ihre Reise mit Köpfchen.

Headless Commerce ist nicht nur eine Frage der Technologie.

Die Einführung von Headless-Systemen im E-Commerce ist eine komplexe Angelegenheit und erfordert die höchste Aufmerksamkeit der Projektverantwortlichen. Wenn ein Headless-Commerce-System die Erwartungen an schnelle Innovationsfähigkeit nicht erfüllt, liegt dies zumeist daran, dass bei der Implementierung Abkürzungen genommen wurden, die nicht zum gewünschten Ziel führten.

Bei der Einführung von Headless-Architekturen für globale Marken habe ich über die Jahre hinweg immer wieder erlebt, wie dass Unternehmen ihre Entscheidungen nicht auf die übergeordneten Geschäftsziele abgestimmt haben – Start-ups ebenso wie mittelständische und Großunternehmen. Auf Basis dieser Erfahrungen habe ich für Sie die sechs wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie Sie die häufigsten Fallstricke vermeiden, damit sich Ihre Headless-Implementierung in barer Münze auszahlt.

1. Starten Sie mit einem Discovery Workshop

Headless Commerce ist die Antwort darauf “wie” und nicht “warum” Herausforderungen im E-Commerce gemeistert werden sollten, um das Kundenerlebnis zu verbessern. Zumeist stehen drei treibende Kräfte hinter dem Wunsch nach einem Headless-System:

  • Agilität: Unternehmen möchten schnell auf sich verändernde Kundenbedürfnisse und -erwartungen reagieren können.

  • Handlungsspielräume: Unternehmen möchten schnell außergewöhnliche digitale Erfahrungen kreieren, die sie vom Wettbewerb abheben.

  • Commerce Anywhere: Unternehmen möchten über alle neuen Kanäle und Touchpoints mit ihren Kund:innen interagieren.

Bevor Sie sich an die Arbeit machen, führen Sie einen Discovery Workshop mit dem Implementierungspartner Ihres Vertrauens durch. Dabei definieren Sie Ihre Geschäftsziele und formulieren realistische Erwartungen an die Rolle von Headless Commerce. Bedenken Sie, dass Sie nicht jedes Problem auf einen Streich lösen müssen. Sobald das Fundament steht, können sie weitere Funktionen und Komponenten hinzufügen.

Wenn Sie beispielsweise möchten, dass Ihre Seite schnell und gleichzeitig flexibel ist, sind das oft konkurrierende Ziele. Eine flexible Architektur mit Integrationen zu zahlreichen Drittsystemen geht häufig zu Lasten der Performance. Ein Workshop hilft Ihnen bei der Priorisierung. Wenn Sie also den Wunsch nach Flexibilität zugunsten der Geschwindigkeit etwas zurückstellen, können Sie darauf basierend realistische Ziele in Form messbarer KPIs (Key Performance Indicators) formulieren. Ein Jahr später können Sie sich darauf berufen und auf Basis Ihres Erfolgs ein neues Ziel ins Visier nehmen.

 

Mit Headless Commerce zum Geschäftserfolg

Erfahren Sie im Leitfaden “Schnelles Wachstum im E-Commerce”, wie man schnell einen flexiblen Onlineshop erstellt.
 
 
 
 
 

2. Ernennen Sie einen “Headless Commerce Rockstar”

Sobald Sie sich mit Ihren Teams auf Ziele und Erwartungen geeinigt haben, ernennen Sie einen internen “Champion” bzw., wie ich es nenne, einen “Headless Commerce Rockstar”. Diese Person sollte ein tiefes Verständnis Ihrer Geschäftsziele haben. Technische Expertise ist nicht zwingend nötig, dafür aber ein Auge für Details.

Headless Commerce erfordert zahlreiche kleinere Architekturentscheidungen während seines Entstehens – beziehen Sie Ihren Rockstar in jede einzelne mit ein. Wenn Sie Entscheidungen losgelöst von Ihren übergeordneten Zielen fällen, könnten Sie in die falsche Richtung laufen und müssten später wieder zurück auf “Los” – das kann viel Zeit, Nerven und Geld kosten. Ihr “Headless Commerce Rockstar” stellt sicher, dass Sie nicht falsch abbiegen.

3. Verschaffen Sie sich einen genauen Überblick über Ihren Tech Stack

Bei Headless Commerce kann es schnell passieren, dass Sie Pläne aufstellen, bevor Sie wirklich verstanden haben, was Sie eigentlich brauchen. Ihr Headless Commerce Rockstar sollte deshalb zunächst ein detailliertes und vollständiges Audit Ihrer existierenden Technologie-Landschaft durchführen.

Dieser Schritt ist sehr wichtig. Denn wenn Sie keinen vollständigen Überblick über Ihre Technologien, Prozesse und Stakeholder haben, werden Sie fast zwangsläufig etwas übersehen. Am Ende müssen sie zusätzliche Technologien einkaufen oder Ihre Lösung mühsam anpassen und bringen dadurch Ihren Zeitplan in Gefahr. Entscheidend ist, von Anfang an genau zu wissen, wo die Reise beginnt und wo sie hingeht.

4. Erstellen Sie einen Stufenplan

Beabsichtigen Sie einen großen Aufschlag mit einem völlig neuen Onlineshop oder möchten Sie schrittweise vorgehen? Zumeist ist eine stufenweise Implementierung am sinnvollsten.

Dieser hybride Ansatz ermöglicht Ihnen, bestehende Technologien um Headless-Komponenten anzureichern. Dabei können Sie zunächst leichte Ziele wie die Performance ins Visier nehmen und sich von dort aus zu komplexeren Komponenten wie den Check-out vorarbeiten. Der Vorteil dieses Vorgehens ist, dass Sie zunächst klein anfangen und sich kontinuierlich einer vollständigen Headless-Architektur annähern können.

Alle werden gespannt auf den ersten Launch warten und natürlich möchten Sie schnelle Ergebnisse vorweisen. Sie können aber nicht alles auf einmal schaffen. Deshalb empfehle ich Ihnen, mit einem MVP (Minimum Viable Product) zu starten.

5. Stellen Sie die richtige Mannschaft auf

Eine Headless-Architektur erfordert ein größeres Team mit verschiedenen Fertigkeiten. So werden Sie die Struktur Ihrer Teams überdenken und Kompetenzlücken füllen müssen – entweder durch die Weiterbildung von Kolleg:innen oder per Outsourcing.

Firmen mit großen IT-Teams können oftmals eine interne Implementierungsmannschaft aufstellen. Die meisten brauchen jedoch einen externen Partner. Erfahrungsgemäß zögern nicht wenige Unternehmen, sich langfristig an einen Implementierungspartner zu binden. Aber genau dieser kann entscheidend für Ihren Erfolg sein, da er wertvolle Fähigkeiten und Erfahrungen mitbringt, von denen Ihr Projekt zweifellos profitieren wird. Sie brauchen dringend ein Team, das genau weiß, was es tut, weil gerade Headless Commerce alles andere als ein leichtes Unterfangen ist.

6. Sorgen Sie für eine reibungslose Zusammenarbeit

Sie werden in einem Projekt dieser Art mit mehr Menschen zusammenarbeiten müssen als gewöhnlich, da die Best-of-Breed-Architektur entsprechend viele Anbieter-Unternehmen ins Spiel bringt. Mit einen Kommunikationskanal wie Slack verbinden Sie alle Beteiligten und ermöglichen Kollaboration in Echtzeit, aber auch zeitversetzt. Wenn Sie auch noch über mehrere Zeitzonen hinweg zusammenarbeiten, vereinbaren Sie angepasste Arbeitszeiten mit einigen Kolleg:innen, um die weltweite Koordination zu erleichtern. Dadurch vermeiden Sie Leerlauf und Wartezeiten.

Beziehen Sie Fachabteilungen von Anfang an mit ein. Ihr Feedback ist enorm wichtig, da sie am Ende selbstständig im neuen Onlineshop arbeiten sollen. Zeigen Sie ihnen, wie sie Updates ohne Code selbst vornehmen können, damit die IT sich auf Innovationsthemen konzentrieren kann.

Nach dem Go-live behalten Sie Ihre Prozesse stets im Auge, um die kontinuierliche Innovation am Laufen zu halten. Alle Teams sollten nun in der Lage sein, unabhängig voneinander auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten.

Eine letzte Bemerkung zu Headless-Systemen

Headless Commerce ist nicht nur eine technologische Entscheidung, sondern vielmehr ein Entwicklungsmodell und eine neue Philosophie, die das Kundenerlebnis in den Mittelpunkt stellt. Beherzigen Sie dabei unbedingt diese sechs Tipps. Andernfalls laufen Sie Gefahr, dass Ihr Headless Commerce das Versprechen der kontinuierlichen Innovation nicht einlösen kann

 

 
 

Mit Headless Commerce zum Geschäftserfolg

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