ChooseToChallenge: Wie Frauen die Tech Branche verändern können



Der Weltfrauentag sollte uns allen in Erinnerung bringen, wie viel sich noch verändern muss und kann in punkto Frau in der Gesellschaft und im Berufsleben. Es geht darum, die Leistungen und Erfolge von Frauen zu feiern, für Vorurteile zu sensibilisieren und gemeinsam einen weiteren Schritt hin
Der Weltfrauentag sollte uns allen in Erinnerung bringen, wie viel sich noch verändern muss und kann in punkto Frau in der Gesellschaft und im Berufsleben. Es geht darum, die Leistungen und Erfolge von Frauen zu feiern, für Vorurteile zu sensibilisieren und gemeinsam einen weiteren Schritt hin zur Gleichberechtigung zu gehen. 2021 hat das Central Europe Talent Ecosystem gemeinsam mit unserem Salesforce Bring Women Back to Work Program und den Ladies in Tech ein zweistündiges Online-Event auf die Beine gestellt. In unserem Women in Tech Panel: How we #ChooseToChallange! sprach Shaleni Shabla mit fünf Frauen, mit ganz unterschiedlichen Karrierewegen, aber der selben Botschaft: Seid selbstbewusst, denn ihr seid genauso wertvoll! Wir haben mit dem Event 273 Frauen und Männer erreicht, die daran interessiert sind, an der Situation für Frauen etwas zu ändern.
Frauen bringen Vielfalt und Innovation
Ja, Frauen sind aktuell noch deutlich unterrepräsentiert in der Technologie Branche. In Deutschland liegt der Anteil von Frauen in Tech nur bei 16 % und in der Schweiz sogar zwischen 11% bis 15%, in den Führungsebenen wird es sogar noch dünner. Und das, obwohl sich unsere Frauen einig sind, dass es unzählige Jobchancen in der Tech Branche gibt, und mehr Diversität dringend benötigt wird. Tijen Onaran, CEO und Gründerin von Global Digital Women sagt “Vielfalt führt zu Innovation. Wir brauchen die unterschiedlichen Sichtweisen am Tisch. Und um das zu erreichen, benötigen wir Vorbilder und zwar viele! Denn Vielfalt heißt nicht eine, Vielfalt heißt viele!“ Unser BWBW Program, das genau vor einem Jahr am 8. März 2020 in der Schweiz durch Vanessa Gentile mit der Unterstützung einiger Salesforce Partner gegründet wurde, hat sich genau diese Lücke zum Ziel des Program gemacht. Die Diversität in der IT zu verbessern und zu erhöhen. Mit dem Motto “Hiring for attitude and train for skills”möchte Vanessa Gentile Frauen die NICHT aus der Tech Industry kommen und eine längere Karierepause hatten, wieder ins Berufsleben integrieren und sie innerhalb eines Jahres durch das Programangebot wieder fit für den Arbeitsmarkt machen. Das Program enthält Coaching, Mentorship, Workshops, ein neues Netzwerk und eine Admin Salesforce spezifische Zertifizierung über unsere Ausbildungsplattform Trailhead. Während der Ausbildung bekommen die Frauen die Möglichkeit sich bei den Partnern vorzustellen und sich eine der für BWBW-Teilnehmerinnen reservierte Stelle zu ergattern. Heute dürfen wir bekannt geben, dass 30% der Frauen bereits einen Job im Salesforce Eco-System gefunden dank BWBW. Fulya Arman, eine der erfolgreichen Teilnehmerinnen von BWBW, stimmt der Aussage von Tijen zu: “Heute ist das Vorurteil eines Technologiejobs männlich, weiß und nerdig. Das sollten wir ändern.” Sie war zusammen mit ihrem Mann für dessen neuen Job aus der Türkei in die Schweiz umgezogen. Nach einer längeren Pause, in der sie für ihre Kinder da war, hatte sie enorme Probleme einen neuen Job zu finden. Und das, obwohl sie hochqualifiziert ist und trotz Pause Jahre an Joberfahrung vorweisen konnte. “Es war unglaublich, wie viele Absagen ich innerhalb von Minuten nach dem Versenden meiner Bewerbungen erhalten habe. Es ist wichtig, ungewöhnlichen Kandidaten eine Chance zu geben ”
“Wichtig ist die Angst vor der Technik zu nehmen. Viele Frauen scheuen sich in die Digital/Tech Branche zu wechseln, weil sie meinen, dass sie über zu geringe Fachkenntnisse verfügen. Viele Frauen trauen sich diesen Schritt in eine andere neue Branche (noch) nicht zu und auf der anderen Seite hat die Tech-Branche keine leicht verständlichen Rollenbeschreibungen-/spezifikationen. Das ist das erste was wir ändern müssen, denn wir müssen auch vermehrt Frauen aus anderen Branchen abwerben.”
Petra Jenner, General Manager & Senior Vice President Schweiz und Osteuropa
Interview mit einer Geheimagentin
Im Anschluss an das Panel hatten die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, einen Einblick in eine Welt zu bekommen, die die meisten nur aus Filmen kennen. Vanessa Gentile, Gründerin der Initiative Bring Women Back to Work, führte ein Interview mit Michele Rigby Assad. Sie war in einer komplett anderen Branche tätig, in der Frauen noch nicht so präsent sind, wie sie es sein sollten. Als ehemalige CIA-Agentin hat sie zu Beginn ihrer Karriere lernen müssen, sich neben ihren männlichen Kollegen zu behaupten. In den ersten drei Monaten ihrer Ausbildung würdigte ihr Mentor sie keines Blickes. Er kannte Frauen bei der CIA bisher nur in der Position als Sekretärin, und sagte ihr offen ins Gesicht, dass sie in diesem Job nie respektiert würde. Und in den ersten Jahren ihrer Karriere hat sie ihm geglaubt. Mittlerweile weiß sie, dass er falsch lag. Die Vorurteile, die ihr aufgrund ihres Aussehens entgegen gebracht wurden, können auch eine Stärke sein. „Sie werden vielleicht unterschätzt, aber machen Sie sich keine Gedanken über die Meinung anderer Leute. Entschließen Sie sich, der Experte auf Ihrem Gebiet oder der Meister Ihres Fachs zu werden. Seien Sie so faszinierend, dass man Sie nicht ignorieren kann.“
“Ich wünsche mir mehr Mut und Selbstvertrauen, weniger Zweifel und Ängste. Ich gebe den Frauen mit, mehr Leichtigkeit zu leben, sich nicht von externer Validierung unter Druck setzen zu lassen. Ich wünsche mir auch mehr Männer, die junge Frauen ermutigen. Und ich wünsche mir mehr Frauen, die andere Frauen ermutigen. Es sind nämlich besonders häufig Frauen die andere Frauen nicht ermutigen und stattdessen Unsicherheit schüren. Trau Dich Deinen Träumen zu folgen!“
Therese Köhler, Gründerin von heycator
Es spielt keine Rolle, was die anderen Denken, solange man selbst überzeugt ist von dem, das man tut. Eine Idee ist nicht schlechter, nur weil sie anders ist. Manchmal ist es genau das, was aktuell Fehlt: eine andere Perspektive, unterschiedliche Herangehensweisen. Darin waren sich alle an diesem Tag einig. Und auch darin, dass die Zeiten niemals besser waren. Frauen haben durch Soziale Netzwerke die Möglichkeit, ihrer Stimme gehör zu verschaffen, Vorbilder zu werden. Dazu kommt, dass die Pandemie neben vielen Nachteilen auch einen entscheidenden Vorteil hat: Es MUSS keine Diskussion mehr geben, wer zuhause bleibt und sich um die Kinder kümmert. Dabei können sich nun beide Elternteile die Arbeit teilen und parallel weiter an ihrer Karriere feilen – Frauen wie Männer! Aber natürlich liegt noch ein langer Weg vor uns und all diese Dinge sind nicht mit einem Tag, einem Event, im Jahr getan. Es geht darum, konstant auf die Missstände aufmerksam zu machen und vor allem geht es darum, zu zeigen wie es besser geht. Und darum war dieses Event auch für uns nur der Anfang und wir arbeiten weiter daran, neue Programme zu entwickeln und Chancen zu schaffen – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft und Werdegang!