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Mut:Macherin

Mit 22 den Familienbetrieb übernehmen? 1.000.000 Bäume in zehn Jahren pflanzen? Für Vanessa Weber scheint keine Aufgabe zu groß zu sein. Doch viel wichtiger ist ihr, andere an ihrem Mut teilhaben zu lassen.

Wie macht man anderen Mut? Vanessa Weber braucht einen Moment, um ihre Antwort auf diese Frage zu finden. „Zuerst einmal braucht man selbst ein gesundes Selbstbewusstsein, nur dann kann man anderen Mut machen. Und dann geht es darum, mit dem Gegenüber gemeinsam auf das zurückzublicken, was man bereits erreicht hat. Das schafft Selbstbewusstsein, vor allem als Schutzschild nach außen: Wenn wir selbst davon überzeugt sind, unsere Ziele und Träume erreichen zu können, dann kann uns auch niemand einreden, wir wären zu klein, zu jung oder zu alt.”

Geschäftsführerin mit 22

Vanessa Webers eigener Karriereweg beginnt auch mit einem Mutmacher: Als ihr Vater Jürgen gesundheitlich angeschlagen ist, schlägt er Bedenken und Vorbehalte anderer in den Wind und stellt seiner Tochter die Frage, die ihren Karriereweg und ihr Leben von da an bestimmen wird: „Willst Du die Firma übernehmen?” Vanessa Weber war damals 18 Jahre alt, zögert aber keinen Augenblick und übernimmt vier Jahre später gemeinsam mit ihrer Mutter die Leitung des familiären Werkzeughandels mit Sitz in Aschaffenburg. Seitdem führte sie Werkzeug Weber zu bisher ungeahnten Höhen, verfünffachte den Umsatz und ließ die Belegschaft von neun auf 26 Mitarbeiter:innen wachsen. Heute gilt sie vielen als Vorbildunternehmerin im Mittelstand, spricht auf zahlreichen Veranstaltungen, ist in Podcasts zu Gast – auf ihre Stimme und ihre Erfahrung wird gehört.

Die setzt sie auch ganz selbstverständlich für andere ein. In ihrem eigens mit den Wirtschaftsjunioren Aschaffenburg ins Leben gerufenen Wettbewerb “Gründerturbo” macht sie Gründer:innen Mut zum Unternehmertum. „Häufig sind das Menschen mit tollen Ideen, die noch zögern und die jemanden brauchen, der ihnen zeigt, dass sie alles haben, um diesen Weg zu gehen”, erklärt sie. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs steht weniger das Gewinnen, als das Mentoring auf den Weg dahin. „Wir üben, Ideen überzeugend zu präsentieren, valide Businesspläne und Canvas zu entwerfen und stellen die richtigen Fragen.“ Und so entsteht beispielsweise eine Gründergeschichte, die mit einem Einkauf von Vanessa Weber in einem Handyladen begann und in der Höhle der Löwen mit einem Investment einen vorläufigen Höhepunkt fand.

Nicht wenige haben mich für wahnsinnig erklärt, diesen Schritt zu diesem Zeitpunkt zu gehen.“

Nachhaltiges Engagement für eine gemeinsame Zukunft

Doch Unternehmertum und der familiäre Betrieb sind Weber schon längst nicht mehr genug, ihr geht es um mehr. Seit über zehn Jahren pflanzt sie Bäume – zuerst weltweit, mittlerweile ausschließlich in Deutschland. Über 80.000 sind mittlerweile zusammengekommen, beispielsweise bei der Aufforstung des Goldbacher Waldes, in Alzenau, in der Türkei oder im Harz. Was mindestens genauso wichtig ist: In Akademien macht sie Kindern Mut, sich für Klimaschutz einzusetzen: „Die Kinder lernen bei uns Skills, die im klassischen Schulbetrieb zu kurz kommen, wie Rhetorik und Projektmanagement. Und wir ermutigen sie dazu, Vorträge zu halten und eigene Projekte zu starten, um uns Erwachsene wachzurütteln und so für ihre Zukunft einzustehen”, erklärt sie. „Denn die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen. Sie werden den Unterschied machen und uns aus der Krise führen.” Dieses langfristige Denken prägt Webers Engagement. 

Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen. Sie werden den Unterschied machen.”

Zukunft ist auch für sie ein großes Thema: „2020 ist meine Schwester unerwartet verstorben. Für mich war das ein Weckruf, der mich zum Nachdenken gebracht hat, wie ich meine Projekte so aufstellen kann, dass sie auch mich überdauern.” Und so stürzte sie sich, wie sie es selbst formuliert, in „das Abenteuer Stiftungsgründung“ – und das mitten in der Corona-Pandemie. „Nicht wenige haben mich für wahnsinnig erklärt, diesen Schritt zu diesem Zeitpunkt zu gehen“, sagt sie, von ihrem Weg abbringen lassen hat sie sich aber dadurch wieder einmal nicht. Schwerpunkte der Stiftung sind die Förderung von Bildung und Nachhaltigkeit, dabei hat sich Weber ehrgeizige Ziele gesetzt: 1 Million Bäume will sie in den nächsten zehn Jahren mit der Hilfe von Unterstützer:innen pflanzen. 

Ihrem Herzensthema hat sie mit ihrem Verein im vergangenen Jahr auch ein Denkmal gesetzt; und zwar im wörtlichen Sinne: Ein wuchtiger Sandstein mit einem fein gemeißelten Laubbaum soll Spaziergänger:innen am Main in Aschaffenburg zum Innehalten und Nachdenken anregen. Der Spruch darauf: „Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzt, hat den Sinn des Lebens verstanden.” Auch die Geschichte hinter diesem Denkmal verrät viel über Vanessa Webers Macherinnen-Charakter: „Frech gewinnt manchmal“, schmunzelt sie. „Ohne dabei natürlich jemandem zu schaden. Ich habe in dem Fall einfach den Bürgermeister gefragt, der hatte nichts dagegen, und so haben wir mit den lokalen Wirtschaftsjunioren und der Steinmetzschule ein Crowdfunding für das Denkmal und eine Aufforstungsaktion hier an der Allee der Nachhaltigkeit gestartet und einfach Tatsachen geschaffen.“ Ganz frei nach ihrem Mutmacherinnen-Motto: „Lasst uns doch mal öfter an uns selbst glauben.” ■

Unterstützung durch Salesforce

Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsinitiativen, allen voran 1t.org, die weltweit eine Billion Bäume erhalten, nachpflanzen oder neu setzen will, unterstützt auch Salesforce die Vanessa Weber Stiftung für Bildung und Nachhaltigkeit, eine Treuhandstiftung „unter Stifter für Stifter“. Die Spenden resultieren unter anderem aus einer Fundraising-Alpenüberquerung des Deutschland-Chefs Joachim Schreiner.

Fotografie: Denis Pernath Photography

Redaktion Salesforce Deutschland

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