Spenden per Klick – dieser lang gehegte Wunsch erfüllt sich für die Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V. Seit dem 25. August 2018 nämlich können Spender ihre Zuwendungen über einen Zahlungsbutton auf digitalem Weg an den Verein senden und von diesem auch so verarbeitet werden. Dass der Initiative für die Digitalisierung dieses Prozesses keine Kosten entstehen, ist einer außergewöhnlichen Kooperation aus dem Jenaer IT-Paradies zu verdanken. Die drei Unternehmen JustOn, TowerConsult und NewWebTec entwickelten gemeinsam mit estnischen Berufsschülern eine Softwarelösung, die den Spendenprozess der Jenaer Elterninitiative für krebskranke Kinder erheblich vereinfacht. Zusätzliche Unterstützung fand das Projekt bei Salesforce, die der Initiative über eine Spende zehn kostenlose Salesforce-Lizenzen zur Verfügung stellen.

Wir haben mit Marko Fliege (Geschäftsführer/ JustOn) und Wilfried Knoch (Schatzmeister/ Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V.) gesprochen, die das gemeinnützige Projekt initiiert haben.

Herr Fliege, vielleicht beginnen Sie. Wie kam es zur Idee, den Spendenprozess der Elterninitiative zu digitalisieren?

Marko Fliege: Gute Frage, Wilfried ist einer meiner langjährigen Freunde, er engagiert sich als Schatzmeister der Initiative. Immer wieder sprach er vom hohen bürokratischen Aufwand, den das Spendenmanagement mit sich bringt. Gemeinsam entstand die Idee, einen Spendenbutton auf der Website zu installieren und die in meinem Unternehmen entwickelte Rechnungssoftware JustOn so zu erweitern, dass damit auch Spendenprozesse digitalisiert werden können. Fehlte nur noch das passende Personal. Es war ein glücklicher Umstand, dass uns die Personalberatung TowerConsult zu Beginn dieses Jahres zwei estnische Praktikanten vermittelte und gemeinsam mit der NewWebTec stärker in den Bereich der Softwareentwicklung einsteigen wollte. Das war der Beginn einer fruchtbaren Kooperation.

Herr Knoch, wie können wir uns den bisherigen Umgang mit Spenden in Ihrem Verein vorstellen? Welche Prozessschritte beinhaltete er und wieviel Zeit nahmen diese in Anspruch?

Wilfried Knoch: Bisher erhielten wir die Spenden bar oder als Direktüberweisung auf unser Vereinskonto. Eine unserer Mitarbeiterinnen nahm Kontaktdaten und Spendenhöhe in eine Excel-Tabelle auf, erstellte die Spendenbescheinigungen, verfasste die Dankesschreiben und versendete diese per Post. Dieser Prozess nahm im Rahmen der Spenderbetreuung einen sehr großen Teil der Arbeit dieser Kollegin ein.

Was genau ändert sich, wenn dieser Prozess nun digitalisiert ist?

Marko Fliege: Zum einen erleichtert ein auf der Website integrierter Paypal-Spendenbutton das Senden und Empfangen von Geldspenden. Mit dem Button verbunden ist für den Verein auch die Hoffnung, auf diesem innovativen Weg ganz neue Spender zu gewinnen. Zum anderen automatisiert unsere Software das Erstellen, den Versand und die Archivierung von Spendenquittungen und Dankesschreiben. Zehn kostenlose Salesforce-Lizenzen machen es dem Verein möglich, ihre Spender ideal zu verwalten.

Das klingt perfekt und eröffnet Ihnen moderne Wege der Spendenakquise.

Wilfried Knoch: Ja, das stimmt. Wir freuen uns, auf diese Weise einen großen Schritt in Richtung Zukunft zu gehen und eine ganz neue Generation von Spendern ansprechen zu können. Wir sparen viel Zeit und Geld beziehungsweise können beides direkt in unsere Arbeit mit den Kindern stecken. Wir sind den Firmen aus dem IT-Paradies und Salesforce sehr dankbar.

Dann werden ja bald die ersten Spenden eingehen.

Wilfried Knoch: Tatsächlich ist der Button gerade „live“ gegangen. Am 25. August haben wir unsere aus Spendengeldern finanzierte neue Geschäftsstelle eingeweiht, das Haus EKKStein. An diesem Tag waren die ersten Online-Spenden möglich. Wir freuen uns sehr und sind gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickelt.

War dieser Tag auch für Sie ein Grund zum Feiern, Herr Fliege?

Marko Fliege: Klar, denn zum einen ist uns soziales Engagement wichtig und zum anderen freuen wir uns sehr, dass aus dieser unkomplizierten Zusammenarbeit ein so beeindruckendes Ergebnis erwachsen ist, das für den Verein einen hohen Mehrwert bedeutet.

Und nicht zuletzt sind wir stolz auf unser Produkt: Wir konnten mit diesem Pilotprojekt eine Version unserer Software entwickeln, die zukünftig auch andere gemeinnützige Vereine und Initiativen zur Automatisierung ihrer Rechnungs- und Spendenprozesse nutzen können. Die Verknüpfung mit Lizenzspenden oder dem Non-Profit-Success-Pack von Salesforce ist natürlich ideal.

Dann bleibt uns nur noch, der Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V. die Daumen zu drücken und ihr viele neue „digitale“ Spender zu wünschen.

Über JustOn

Die JustOn GmbH wurde 2010 von Marko Fliege in Jena gegründet und ist ein führender Anbieter für elektronische Rechnungsabwicklung auf der Salesforce-Plattform. Die von JustOn entwickelte innovative Software JustOn Billing & Invoice Management digitalisiert alle Rechnungs-, Zahlungs- und Forderungsprozesse in mittelständischen Unternehmen und ist in bestehende IT-Systeme integrierbar. Ursprünglich als Erweiterung für das weltweit führende CRM-System Salesforce entstanden, lässt sich die Applikation inzwischen in alle anderen CRM- und ERP-Systeme integrieren oder über Konnektoren mit Buchhaltungs-, Projekt- und Vorgangsmanagementsystemen verknüpfen. Mit JustOn sparen Unternehmen nicht nur Zeit- und Kosten bei der Rechnungserstellung, sondern die Software ermöglicht ihnen ebenfalls die transparente und fundierte Auswertung von Schlüsselkennzahlen wie Cashflow oder Kundenfluktuationsraten. Weltweit nutzen über 100 Kunden die cloudbasierte Software zur Abrechnung von XaaS-Geschäftsmodellen und Verbrauchsdaten, darunter US-amerikanische Konzerne wie Oath (früher: AOL Platforms) oder deutsche E- Commerce-Startups wie Lieferheld.


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