
Was ist Headless Commerce?
Ein Leitfaden zum Verständnis der gängigen Komponenten eines Headless-Commerce-Systems.
Von Lauren Wallace
Ein Leitfaden zum Verständnis der gängigen Komponenten eines Headless-Commerce-Systems.
Von Lauren Wallace
Kundenerwartungen, Markttrends und Geschäftsanforderungen ändern sich schnell. Angesichts der rasanten Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) und der Forderung an Teams, mit weniger mehr zu erreichen, stellt sich die Frage, wie Unternehmen ihre Marke schnell ausbauen können, um neuen Anforderungen gerecht zu werden. Mit der Flexibilität und Agilität von Headless Commerce.
Sie sind wahrscheinlich bereits auf einige Headless Commerce Beispiele gestoßen. Einige preisen dabei die unzähligen Vorteile einer Headless-Architektur an – doch wie gut ist sie wirklich? Andere sind wiederum der Meinung, dass der Aufwand den Nutzen nicht wert ist: Schließlich ist Headless Commerce eine große Investition für ein Unternehmen. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie Headless Commerce funktioniert, welche Vorteile er bietet und ob er für Ihr Unternehmen geeignet ist.
Unsere Themen:
Einfach gesagt, ist Headless Commerce die Trennung des Frontends einer E-Commerce-Anwendung (Ihrer Storefront und Ihrer Nutzererfahrung) vom Backend (Ihren Daten und Ihrer Geschäftslogik). Wenn das Frontend und das Backend einer Plattform unabhängig voneinander sind, wirken sich Änderungen auf der einen Seite nicht auf die andere aus. In der Welt des E-Commerce ist das ein Gamechanger. Denn durch diese Architektur haben Marken die volle Gestaltungsfreiheit bei der Umsetzung ihrer Ideen. Doch in erster Linie können Marken dadurch das Kundenerlebnis verbessern.
Ein Merkmal von Headless ist die Verwendung von APIs, Experience Manager:innen und Tools wie Heroku und Mulesoft sowie die Bedeutung von IT-Partner:innen. Diese Ressourcen sind ein wichtiger Teil der Innovationsstrategie jedes Unternehmens, da sie neue Funktionen und Erfahrungen bieten, die Kund:innen begeistern und ihre Erwartungen übertreffen.
Wenn Sie im E-Commerce tätig sind, wissen Sie um die Herausforderung, mit neuen Kanälen und dem sich ändernden Kundenverhalten Schritt zu halten (und dass dies häufig viel Kaffee erfordert). In einem klassischen E-Commerce-Modell kann die Entwicklung neuer Erlebnisse Aktualisierungen sowohl des Frontend- als auch des Backend-Systems erfordern. Dadurch können selbst kleine Projekte zu einer großen Herausforderung werden. Genau an dieser Stelle kommt Headless ins Spiel.
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Bei der klassischen E-Commerce-Architektur ist Ihre Frontend-Experience mit Ihrer Backend-Logik verknüpft. Diese Art von Architektur kann für Unternehmen, die schnell in den E-Commerce einsteigen möchten, von großem Vorteil sein. Es ist unkompliziert und schnell einzurichten. Herkömmliche E-Commerce-Anbieter:innen stellen in der Regel Storefront-Vorlagen mit Drag-and-Drop-Tools zur Verfügung, mit denen Sie im Handumdrehen eine E-Commerce-Website erstellen können. Der Nachteil? Dies kann die Anpassung und die spätere Integration neuer Software erschweren.
Darüber hinaus können sich alle Änderungen am Front-End auf das Back-End auswirken – manchmal sogar auf unerwartete Weise. So können Sie beispielsweise das Design Ihrer Homepage überarbeiten, nur um anschließend festzustellen, dass Sie versehentlich eine Backend-Funktion wie die Bestandsverwaltung oder die Zahlungsabwicklung verändert haben. Das ist ärgerlich.
Headless Commerce trennt das Backend vom Frontend und eröffnet damit unbegrenzte Möglichkeiten für Anpassungen, Personalisierungen und neue Integrationen. Er bietet somit, kurz gesagt, Flexibilität.
Headless Commerce wird in der Regel von größeren Unternehmen mit umfangreichen Entwicklungs- und IT-Teams und einer Do-it-yourself-Einstellung genutzt. Dies ist durchaus sinnvoll. Denn die benutzerdefinierte Programmierung, die für die zuverlässige Erstellung und den Aufbau eines separaten Frontends und Backends erforderlich ist, kann erhebliche Entwicklungsressourcen in Anspruch nehmen. Diese Unternehmen führen oft monatelange Entwicklungswarteschlangen durch und greifen auf ambitionierte Kreativ- und Marketingteams zurück, die neue Designs, Texte und Vorlagen schnell im Frontend testen möchten.
Wir befinden uns in einer Zeit, in der 80 % der Kund:innen
angeben, dass die Erfahrung eines Unternehmens genauso wichtig ist wie seine Produkte und Dienstleistungen. Deshalb müssen Marken stärker denn je auf Innovationen setzen. Jede Stunde Entwicklungszeit ist sehr wertvoll, da die Markteinführung oft mit einem steigenden Cashflow verbunden ist. Wenn Sie über einen Wechsel zu Headless Commerce nachdenken, lohnen sich die Vorteile in der Regel, wenn die Implementierung gut geplant ist. Und zwar aus folgenden Gründen:
Mit einer Headless Commerce Plattform können Unternehmen schnell neue Frontend-Erlebnisse einführen. Ihre Teams können schnell auf neue Markttrends reagieren, ohne die Ressourcen des Entwicklungsteams zu belasten, um Aktualisierungen am Backend vorzunehmen. Die schnelle Aktualisierung Ihrer Storefront kann ein zentrales Unterscheidungsmerkmal für Ihr Unternehmen sein: Denn nur 5 % der Unternehmen können Änderungen innerhalb von Minuten vornehmen. 63 % müssen Tage dafür oder länger warten.
Änderungen am Frontend können ohne qualifizierte Entwickler:innen im Backend vorgenommen werden. Deshalb sparen Entwickler:innen Zeit bei Änderungen an der Nutzeroberfläche. Wenn man bedenkt, dass nur 26 % der IT-Teams alle Entwicklungsanfragen des Unternehmens umsetzen können, ist dies ein entscheidender Aspekt des Headless Commerce. Darüber hinaus benötigen Entwickler:innen mit Headless-Vorlagen und Partnerlösungen nur wenige Klicks oder einen geringen Programmieraufwand, um Commerce-Apps zu erstellen, die die Conversion steigern.
Einige Unternehmen zögern möglicherweise aufgrund der steilen Lernkurve, neue Technologien einzusetzen. Eine moderne Commerce-Plattform in Verbindung mit der Einfachheit von Headless Commerce löst dieses Problem. Denn dadurch können alle Mitarbeitenden Ihres Teams ohne fortgeschrittene Kenntnisse problemlos auf das Frontend zugreifen und es aktualisieren.
Headless Commerce gibt Marken die Tools an die Hand, um individuelle Erlebnisse zu schaffen, die Käufer:innen nirgendwo sonst finden. Entscheidend hierfür sind APIs, die koordinierte, markenkonforme Erlebnisse über alle Kanäle hinweg gewährleisten und von gemeinsamen Commerce-Services wie Werbeaktionen, Bestandsverwaltung, Produktinformationen und vielem mehr unterstützt werden.
Mit Headless Commerce müssen Sie sich nicht mehr auf einen langen, mühsamen Entwicklungsprozess für jede Änderung an der Storefront verlassen – und sparen somit die damit verbundenen Kosten ein. Headless erfordert weniger Lizenz- und Hosting-Gebühren sowie langfristig geringere Infrastrukturkosten.
Die kurze Antwort lautet: Es kommt darauf an. Die Kosten für Headless Commerce hängen stark davon ab, welche Commerce-Funktionen Sie entwickeln und/oder kaufen möchten, ob Ihre internen Teams Ihre Website verwalten und warten und wer für Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Vertrauen verantwortlich ist. Um die Kosten zu minimieren und die Amortisationszeit zu verkürzen, ist es entscheidend, interne Ziele festzulegen und eine klare Vereinbarung darüber zu treffen, wie Erfolg für alle Beteiligten aussieht.
Sobald diese Ziele festgelegt sind, wird es einfacher, Anbieter:innen und Partner:innen zu prüfen und das richtige Gleichgewicht zwischen Kosten und Anpassungsmöglichkeiten zu finden.
Bei der Überprüfung von Anbieter:innen helfen Ihnen die folgenden Fragen, die Kosten zu ermitteln – insbesondere die Kosten für die laufende Instandhaltung.
Der richtige Partner bietet Ihnen Services, mit denen Sie Ihre Headless-Strategie umsetzen und gleichzeitig die Kosten minimieren können, sowie das Fachwissen, um Ihr Unternehmen bei seinem Wachstum zu skalieren.
Fast drei Viertel der Kund:innen erwarten von Unternehmen, dass sie ihre individuellen Bedürfnisse und Erwartungen verstehen. Käufer:innen wünschen sich individuelle Werbeaktionen und Empfehlungen, personalisierte Website-Erlebnisse und die richtigen Funktionen, die ihren Präferenzen hinsichtlich Zahlungsart, Versand- und Fulfillment-Optionen und vielem mehr entsprechen. Um die Sache noch komplizierter zu machen, sind diese Präferenzen ein sich wandelndes Element. Denn sie ändern sich im Laufe der Zeit, wenn neue Technologien, Kanäle und E-Commerce-Trends entstehen. Wenn Sie über eine starre Architektur verfügen, kann es sich als große Herausforderung erweisen, mit all diesen Veränderungen Schritt zu halten.
Dank der Flexibilität von Headless können Sie sich jedoch schnell an die Erwartungen Ihrer Kund:innen anpassen. Darüber hinaus können Käufer:innen neue Interaktionsmöglichkeiten mit Ihrer Marke nutzen.
Sobald Sie neue Inhalte in Ihrem Frontend einstellen, werden diese Aktualisierungen auch in Ihrem Backend übernommen. Was bedeutet das für Ihre Kund:innen? Sie können Ihre neuesten Designs, Werbeaktionen und Produkte sofort nach ihrer Veröffentlichung erleben.
Was ist eine der frustrierendsten Erfahrungen für User:innen einer E-Commerce-Website? Langsame Ladezeiten. Die Geschwindigkeit und Verfügbarkeit der Website sind im E-Commerce von entscheidender Bedeutung, insbesondere in Zeiten mit hohem Traffic wie an Feiertagen und bei Schlussverkäufen. Durch die Trennung von Frontend und Backend lassen sich Headless-Commerce-Architekturen effektiver skalieren, um Schwankungen beim Traffic und Transaktionsvolumen zu kompensieren. Dadurch bleibt Ihr Einkaufserlebnis für alle Kund:innen auch in Spitzenzeiten schnell und reaktionsfähig.
Mit einer Headless Commerce Lösung ist es einfacher und weniger zeitaufwändig, einheitliche, nahtlose Nutzererlebnisse über alle Kanäle hinweg zu gewährleisten. Außerdem lassen sich neue Kanäle und Geräte wie Sprachassistenten, Conversational Commerce für Messaging-Apps, Social Media und Augmented Reality (AR) einfacher integrieren, sobald sie auf den Markt kommen. Wenn Unternehmen sich schnell an veränderte Präferenzen anpassen können, ohne ihre gesamte Commerce-Plattform überarbeiten zu müssen, kommt dies auch den Kund:innen zugute.
Entgegen der landläufigen Meinung muss es beim Headless Commerce keine Entscheidung zwischen „Entwickeln oder Kaufen“ geben. In der Praxis wird Ihr Implementierungsansatz wahrscheinlich eine Mischung aus beidem sein. Inwieweit Sie entwickeln oder kaufen, hängt weitgehend von Faktoren wie den Geschäftsanforderungen, dem technischen Know-how Ihres Teams, der vorhandenen Infrastruktur, den Skalierbarkeitsanforderungen und den Budgetbeschränkungen ab.
Kaufen Sie eine standardisierte Headless-Plattform: Unternehmen können sich für den Kauf einer standardisierten Headless-Commerce-Plattform entscheiden, die vorgefertigte APIs, Backend-Funktionen und Integrationen mit gängigen Frontend-Frameworks bietet. Diese Plattformen bieten eine sofort einsatzbereite Lösung, die im Vergleich zur Entwicklung einer eigenen Lösung Zeit und Ressourcen spart.
Entwickeln Sie selbst eine Headless-Plattform: Verfügen Sie über hochqualifizierte Entwicklungs- und IT-Teams, die die volle Kontrolle über die Funktionen, Datenstruktur und Performance Ihrer Commerce-Plattform benötigen? In diesem Fall könnte die vollkommen eigenständige Entwicklung einer Headless-Plattform das Richtige für Sie sein.
Wählen Sie einen hybriden Ansatz: Alternativ kann ein hybrider Ansatz Ihren Teams das Beste aus beiden Welten bieten. Sie können Standardlösungen mit kundenspezifischen Entwicklungen kombinieren, um Ihre individuellen Geschäftsanforderungen zu erfüllen. Das bedeutet auch, dass Ihr Entwicklungsteam die Kontrolle über die gewünschten Funktionen behalten und andere an eine:n vertrauenswürdige:n Partner:in auslagern kann.
Verwenden Sie vom Anbieter bereitgestellte Headless-Vorlagen: Um Unternehmen bei der schnellen Bereitstellung von Headless-Erlebnissen zu unterstützen, stellen einige Anbieter:innen – wie Commerce Cloud – bewährte Vorlagen als Ausgangspunkt für die Entwicklung kundenspezifischer Anwendungen zur Verfügung. Vorlagen können dabei alles umfassen, von Web-Storefronts über progressive Webanwendungen (PWAs) bis hin zu nativen mobilen Apps. Diese Vorlagen bieten architektonische Leitlinien, Code-Beispiele und funktionale QA-Frameworks, mit denen Sie schnell startklar sind.
Es ist richtig, dass Headless Commerce komplex ist. Die Umstellung auf eine Headless-Architektur ist eine wichtige Geschäftsentscheidung und erfordert die richtigen Ressourcen und eine gründliche Planung. Die gute Nachricht lautet, dass es bei Ihrer Headless-Commerce-Implementierung nicht um alles oder nichts gehen muss. Sie können sich mit einem schrittweisen Ansatz an eine Headless-Website herantasten.
Durch einen schrittweisen Ansatz können Sie Risiken und Kosten minimieren und Ihre E-Commerce-Experiences so modernisieren, das Ihren Teams sich im Laufe der Zeit schrittweise anpassen können. Außerdem können Sie sich dadurch auch strategisch auf die Bereiche Ihrer Website konzentrieren, in denen Headless Commerce die größte Wirkung erzielt. Sie können beispielsweise Schlüsselbereiche identifizieren, in denen Sie die Conversion-Raten verbessern oder neue Funktionen implementieren möchten, z. B. Ihre Produktlistenseiten und die Checkout-Experience.
Dank der schrittweisen Implementierung von Headless Commerce können Sie die Performance nach jeder Einführung überwachen und die gewonnenen Erkenntnisse in spätere Iterationen einfließen lassen. Ihre Headless-Implementierung muss somit kein jahrelanges Projekt mit einem einzigen umfangreichen Roll-out sein.
Tatsache ist, dass die meisten Entwickler:innen keine Designer:innen sind, und die meisten Designer:innen keine Entwickler:innen. Die richtige Headless-Commerce-Plattform bietet APIs und Tools, mit denen Entwickler:innen auf der Grundlage einer einzigen Datenansicht koordinierte, markenkonforme Erlebnisse über alle Kanäle hinweg erstellen können. Kreative Teams können sich unterdessen auf das konzentrieren, was sie am besten können: die Optimierung der Nutzererfahrung und der Nutzeroberfläche, um die Kundenbindung und die Conversion-Rate zu verbessern. Durch die Flexibilität einer bewährten Headless-Plattform können Ihre Entwickler:innen schnell und vollkommen unabhängig von Tools, Code, APIs und allen Integrationen von Drittanbieter:innen arbeiten.
Wenn Ihre aktuelle Architektur Sie davon abhält, Innovationen einzuführen oder neue Experiences so schnell wie gewünscht auf den Markt zu bringen, ist Headless definitiv das Richtige für Sie. Wenn Ihre Entwicklungs- und IT-Teams überlastet sind und in Anfragen vom Design-, Marketing- und anderen Teams versinken, ist es möglicherweise an der Zeit, auf einen Headless-Ansatz zu setzen.
Composable Commerce ist ein weiterer beliebter Begriff im Zusammenhang mit E-Commerce-Architektur. Headless bezieht sich hauptsächlich auf die Entkopplung des Frontends und Backends einer E-Commerce-Anwendung. Composable hingegen ist das, was durch Headless ermöglicht wird: Es bedeutet, dass jede Komponente unabhängig ist und Unternehmen jede Komponente separat auswählen können.
Auch wenn jedes Unternehmen bei der Implementierung von Headless Commerce unterschiedliche Ziele verfolgt, liegen die wesentlichen Vorteile und der Zweck in der Regel in der Flexibilität, Geschwindigkeit und Innovationsfreiheit.